Der Roman „Die Welle“ von Morton Rhue und die aktuelle Fotoausstellung „Im Dienst der Rassenfrage“ – Wie viel eigene Meinung verträgt Gemeinschaft?
Vor einiger Zeit haben wir im Deutsch-Unterricht den 1981 erschienenen Roman „Die Welle“ von Morton Rhue gelesen, der auf einer wahren Begebenheit beruht. – Der Geschichtslehrer einen US-Highschool zeigt seinen Schülern einen Dokumentarfilm über den Holocaust. Weil großes Entsetzen darüber herrscht, wie sich solch ein System etablieren hat können, wagt er ein Experiment: Mit einem gruppendynamischen Prozess schafft er es zu veranschaulichen, mit welch einfachen Methoden man andere manipulieren kann. – Nachdem die Schüler disziplinäre Übungen verinnerlicht haben, entsteht eine straff organisierte Gemeinschaft mit einem autoritären Lehrer, dem fast alle folgen…
Die bildliche Ergänzung zur Lektüre findet sich in der Fotoausstellung „Im Dienst der Rassenfrage“, die zurzeit in der Wiener Innenstadt läuft (s. unten). Die im Photoinstitut Bonartes ausgestellten Bilder stammen von der österreichischen Fotografin Anna Koppitz, die ihre Arbeit in den Dienst der NS-Ideologie stellte. – Dementsprechend zeigt sie keine Einzelportraits, sondern disziplinierte Formationen von Menschen, die auf Kommando einer Führerpersönlichkeit folgen…
Info → Fotoausstellung „Im Dienst der Rassenfrage“, 1010 Wien – Seilerstätte 22; s. www.bonartes.org (Gratiseintritt, tel. Voranmeldung nötig: 01/2360293-40)