Eislaufen: die beliebte Freizeitsportart unter Freunden. Vor allem in Zeiten von Corona sieht man sehr viele Jugendliche am Eislaufplatz. Aber was braucht man zum Eislaufen? Und wie ist es überhaupt entstanden?
Voraussetzungen
Prinzipiell ist es leicht: mit speziellen Schuhen am Eis herumzulaufen bzw. zu gleiten, zu versuchen, nicht umzufallen und währenddessen vielleicht mit Freunden/Familie zu plaudern. Eislaufschuhe können sowohl in Sportgeschäften gekauft als auch bei den meisten Eislaufplätzen für kleine Summen ausgeborgt werden; auch eine warme Jacke, Handschuhe und/oder eine Mütze sind (vor allem aufgrund der Temperaturen) durchaus zu empfehlen (- vielleicht auch noch eine Eisfläche, plant man, den Sport im Wohnzimmer oder Garten zu betreiben). Das Eislaufen selbst erfordert anfangs allerdings ein bisschen Übung, wird mit der Zeit jedoch immer leichter und erfordert an einem gewissen Punkt kaum noch Anstrengung.
Entstehung
Doch wie ist das Eislaufen eigentlich entstanden?
Erste Funde von Knochen (meist von Rindern und Rentieren), welche an den Fuß gebunden und so als eine Art Eislaufschuhe verwendet wurden, sind bereits über 4 000 Jahre alt. Erstmals geschichtlich erwähnt wurde es 1134 in Dänemark und 1180 in England.
In Teilen der heutigen Niederlande wurden schließlich auch die ersten Schuhe mit Stahlschienen und geschliffenen Kanten hergestellt, wo es im 13. und 14. Jahrhundert bereits eine beliebte Freizeitbeschäftigung war; so auch schon in der Song- und Qing-Dynastie. Mit der wachsenden Beliebtheit des Eislaufens entwickelten sich auch die Schuhe: Die geraden Schienen, auf denen man nur geradeaus fahren konnte, bekamen nun eine kurvenartige Form – so wurden Drehungen und andere Bewegungen am Eis möglich. Der erste Eislaufverein der Welt wurde 1742 in Edinburgh gegründet; 1876 wurde in London die erste Kunsteislaufbahn errichtet, wodurch der Sport klimaunabhängig wurde.
Spezialformen
Wie bei den meisten Sportarten gibt es auch beim Eislaufen verschiedene Spezialformen: den Eiskunstlauf, Eishockey, Eisschnelllauf und Ice Freestyle.
Beim Eiskunstlauf geht es darum, eine Art Choreografie unterschiedlicher, kunstvoller Bewegungen (z.B. Sprünge, Pirouetten, etc.) am Eis auszuführen: also praktisch Tanz am Eis. Um jenes Springen und Spitzenschritte zu ermöglichen, haben die Kufen der Eislaufschuhe vorne Zacken und sind hinten etwas verlängert (für mehr Gleichgewicht beim Zurücklehnen). Wettbewerbe finden in Einzelbewerben nach Geschlecht sowie im Paarlaufen und Eistanzen statt; zwei berühmte Eiskunstläuferinnen sind Katarina Witt und Tonya Harding.
Eishockey ist die einzige hier angeführte, unter den Wintersportarten jedoch eine recht beliebte Mannschaftssportart; 5 am Feld stehende Spieler versuchen den Puck (eine kleine Hartgummischeibe, wohl mit dem Ball beim Fußball zu vergleichen) in das Tor der gegnerischen Mannschaft zu befördern, welches natürlich von einem Tormann geschützt wird. Im Vergleich zum Eiskunstlauf sind die Kufen der Schuhe glatt und abgerundet, wodurch die Spieler schnell und vor allem wendig sind. Berühmt ist in dieser Sportart vor allem Kanada – der Staat gilt als Eishockeynation.
Dann gibt es noch Eisschnelllauf: Eine bestimmte Strecke (bei Wettkämpfen 400 oder zwischen 500 und 10 000 Meter) muss möglichst schnell gelaufen werden; dazu sind die Kufen der Schuhe glatt, gerade, scharf und länger als die der anderen Formen – so werden hohe Fahrtgeschwindigkeiten ermöglicht. So kann – bei SpitzenläuferInnen – eine Dauergeschwindigkeit von ca. 48 km/h und im Sprint von über 60 km/h erreicht werden. Die Wettbewerbe gliedert man in Long- und Shorttrack; wobei es dabei Damen- und Herren-Wertungen gibt und nach Einzelbewerb und Mehrkampf sowie (beim Shorttrack) Staffellauf unterschieden wird.
Zuletzt gibt es noch den eher unbekannten Ice Freestyle; ähnlich wie beim Eiskunstlauf gibt es oft eine Art Choreografie unterschiedlicher, hier jedoch oft Hip-Hop-ähnlicher Bewegungen und Sprünge, die am Eis ausgeführt werden. Prinzipiell werden dazu Eishockeyschuhe verwendet, teilweise (wahrscheinlich auf Wunsch) allerdings auch mit Zacken an der Vorderkante.
Eislaufen in Wien
Da das Eislaufen vor allem bei den Wienern und Wienerinnen eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist, gibt es allein in Wien auch genügend Gelegenheiten dazu: Eishallen und Eislaufplätze mit Kunsteis im Freien, alle paar Jahre auch mal Natureis auf der Alten Donau. Unter all diesen Eislaufmöglichkeiten stechen vor allem der Wiener Eislaufverein (WEV), die Wiener Stadthalle und (im Winter) der Wiener Eistraum als besonderes Highlight am Rathausplatz hervor; besonders attraktiv ist auch die bereits erwähnte Alte Donau, die allerdings nur selten gefriert.
Obwohl Eislaufen in Österreich also ein einigermaßen beliebter Sport ist, ist es nicht gerade berühmt darin: Keine der wirklich berühmten MeisterInnen oder RekordhalterInnen kommen aus Österreich. Dennoch ist die Sportart (zumindest in Wien) bei Alt und Jung fast gleichermaßen beliebt, ob als Freizeitbeschäftigung und wie bei einer Tasse Kaffee mit Freunden oder als Leistungssport. Immerhin 95 Prozent unserer LeserInnen waren bereits eislaufen – und zumindest 67 Prozent derjenigen, die es noch nicht waren, hätten Interesse.
Empfehlen würde ich Eislaufen auf jeden Fall; als entspannende und schnell zu lernende Freizeitaktivität ist es vor allem mit Freunden lustig. Auch der Eintritt kostet beim WEV o.ä. nicht allzu viel.
Quellen: Eislaufen – KiwiThek, Ice skating – Wikipedia, Beliebteste Wintersportarten im TV, Eishockey – Wikipedia, Schlittschuh-Tipps, Eisschnelllauf – Wikipedia, Shorttrack – Wikipedia, Freestyle Ice Skating – icefreestyle.eu, Eiskunstlauf – Wikipedia, Eislaufplätze in Wien
Fotoquellen: Catherine Fritz/GRg3 Blog, Eisschnellaufschuhe