„Immerhin ist es gemütlich“, beteuert der Immobilienmakler, wenn er versucht, eine Einzimmerwohnung in Wiens drittem Bezirk für 800 Euro zu verscherbeln. Heute kostet sowas nun einmal so viel, Inflation und Co., man kennt die Konsequenzen. Platz ist das neue Gold, und das nicht nur in den eigenen vier Wänden.
Denn auch der Raum zur Bildung scheint immer knapper zu werden. Am GRG3 Hagenmüllergasse, der werten Heimat dieses Blogs, bedeutet das eine Einladung zum Gruppenkuscheln, sowohl unter Schülern als auch Lehrern. Letzteren wird kurzerhand der Raum zur Lagerung von Unterrichtsmaterialien genommen ( auch Lehrerkammerl genannt), erstere werden in genau diesen Raum gesteckt und lernen auf engstem Raum Deklinationen und Komplikationen durch die Enge kennen. Am Gang vagabundieren derweilen heimatlose Schülergemeinschaften durch die Gemäuer der Schule. „Wanderklassen“, wie sie heißen, haben hier Tradition. In seiner oder ihrer Schullaufbahn gerät jeder einmal in diese Obdachlosigkeit, ist Opfer des akutem Raummangels in der Hagenmüllergasse 30.
Bei steigender Schülerzahl und Fernbleiben einer plötzlichen, magischen Ausdehnung der Räumlichkeiten ist eine Problemlösung dennoch nicht absehbar. Sollte Wissen tatsächlich Macht sein, hat jene des Quadratmeters wohl trotzdem mehr Einfluss als der Wunsch nach einer guten Bildung von Kindern und Jugendlichen. Einen Vorteil könnte es durch die Übervölkerung aber trotz alledem geben: Vielleicht gleicht die hohe Intensität an Körperwärme ja die mangelnde Beheizung der Räume auf teilweise nur 17 Grad Celsius aus.
Wie immer grossartig – Max Koschuh?
Vielleicht trägt ja Dein Beitrag dazu bei ,dass man sich in Führungskreisen mit diesem Thema eindringlich befasst.?