„Klimakrise“, „Klimakollaps“, „Klima-Zeitbombe“. Solche und ähnliche Begriffe beherrschen zurzeit die Medien. Nicht nur weil wir schon längst tief mittendrin stehen, sondern auch weil (am 20.03) ein neuer IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change)-Bericht veröffentlicht wurde. Was drin steht, ist gar nicht lustig:
Dürre, Brände, Überflutungen, Wetterextreme, Gletscher-Schmelze, Meeresspiegel-Anstieg etc. ist Alltag von heute, von morgen – es gibt keinen Weg zurück. Aber das wissen wir doch eh schon! Seit Jahren, Jahrzehnten, einem Jahrhundert wissen wir darüber Bescheid. Doch die Öl-Lobby hatte mehr Macht. In den 1970er wurden dramatische Reden geschwungen, es wurde weiter in fossile Rohstoffe investiert. In den weiteren Jahrzehnten scheint es nicht anders gewesen zu sein. Der CO2-Ausstoß stieg, es wurde weiter nach Kohle geschürft, nach Öl und Gas gebohrt. Klimakonferenz folgte auf Klimakonferenz. Irgendwann einmal kam das Jahr 2018 mit der Pariser Klimakonferenz. Der Anstieg soll – wenn möglich – auf 1,5°C begrenzt werden, wenn nicht, dann halt auf 2°C maximal. Zudem soll bis Mitte des 21.Jahrhunderts der Planet keine neuen Treibhausgase emittiert werden. Neue Pipelines werden in diktatorische Staaten weiter gebaut und gefördert; Kohlegruben werden immer größer; Grundwasser wird weiter durch Fracking verseucht.
Fünf Jahre später, wir schreiben das Jahr 2023, ist die Erderwärmung auf 1,1°C angestiegen. Flüssiggasterminals werden in wenigen Monaten den Boden gestampft, das Antragsverfahren einen Windpark zu errichten wartet schon das zweite Jahr. Die Bevölkerung wehrt sich gegen diese mörderischen Windräder. Das Pariser-Klimaabkommen hat es auch nicht leicht. Es bekommt zu wenig Aufmerksamkeit. Es einzuhalten, wird immer schwieriger. Die Emissionen sind seit 2018 nicht gesunken, sondern gestiegen. Das derzeitige Vorgehen, wie es Ihr Scharfsinn schon sagt, reicht lange nicht aus.
2030 oder unmittelbar danach könnte die 1,5°C-Grenze schon überschritten werden. In weiterer Folge würde die Temperatur immer mehr ansteigen. Ganze Regionen, Länder, Staaten könnten unbewohnbar werden. Könnten, müssen nicht. Denn jetzt kann noch etwas getan werden. Jetzt, jetzt, jetzt. Das schreibt auch der IPCC-Bericht.
1,5
°C maximal – wäre das Ziel