Invasion eines US-Dokumentarfilmers in Europa?
Der amerikanische Regisseur Michael Moore ist wieder in kritischer Mission unterwegs. In seinem 2015 entstandenen Dokumentarfilm marschiert er – auf bewährte amerikanische Art, wie er findet – in andere Länder ein. Damit aber die Landnahme endlich einmal einen Sinn hat, ist das Ziel nun Europa, weil man da ja etwas lernen könnte. – So dokumentiert er die dortigen sozialen Errungenschaften, um seiner Heimat damit einen Spiegel vorzuhalten.
Where to Invade Next. Auf seiner Reise besucht Moore z. B. Italien, Frankreich, Portugal, Finnland und Deutschland. In Italien sind es das gesetzlich festgelegte Urlaubsgeld sowie mehrere Wochen Urlaubsanspruch, wovon ein Amerikaner nur träumen kann. In Frankreich sucht Moore eine öffentliche Schule auf, in der die Kinder zu Mittag Gourmet-Essen serviert bekommen. Auch das öffentliche Schulsystem Finnlands erregt seine Aufmerksamkeit. Das Besondere daran: Es sind im internationalen Vergleich hervorragende Schüler, die aber nie Hausübungen machen müssen. Und so weiter…
Ein Übertreibungskünstler? Wir haben als Kinder vier bzw. fünf Jahre in den USA verbracht und finden diese Doku recht unterhaltsam. Das in den USA Erlebte ist allerdings nicht so schlecht, wie Moore versucht, es dem Zuseher einzureden. Die amerikanische Situation wird übertrieben negativ dargestellt.