Oder wenn Fahrrad-Fahren zum Fahrrad-Bremsen, Fahrrad-Stehen und Fahrrad-Warten wird.
Nur 6 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher nutzen das altbewährte „Radl“ als Hauptverkehrsmittel. Zu wenig, wie nun Infrastrukturminister Norbert Hofer und seine Gefolgschaft meinen. Laut Klima- und Energiestrategie der Regierung soll der heimische Radfahrer-Anteil bis 2025 auf 13 Prozent erhöht, also mehr als verdoppelt werden. Doch wie soll das passieren? Am besten Radwege quer durch Österreich miteinander vernetzen, sodass man künftig von Feldkirch nach Marchegg oder von Wels nach Villach problemlos auf zwei Rädern kommt?
Doch da gäbe es einen Umstand zu berücksichtigen, dessen sich das Ministerium offensichtlich noch nicht besonders stark angenommen hat: die Schaltung von Ampeln an Kreuzungen. Ob werktags oder am Wochenende: Mit dem Fahrrad gibt es jedenfalls in Wien kaum ein Weiterkommen, sieht man sich die Wartezeiten bei jeder Querung an. Freifahrt mit kleinen Unterbrechungen nur für Kraftfahrzeuge lautet die Devise.
Erfahrungsmangel oder Unwissen der zuständigen Politiker – gleichwie. Unsere neue Blog-Serie weiß dem abzuhelfen: Unter „Mit dem Rad zur Tat“ berichten wir über Ampeln, die Fahrrad-Fahren in Fahrrad-Stehen verwandeln.
Beginnen wir mit dem 21. Wiener Gemeindebezirk: Angyalföldstraße – hübscher, gut ausgebauter Radweg in mehrere Richtungen, aber dann heißt es STOPP für längere Zeit.
Wartezeit ab Drücken des Signal-Buttons: zwischen 32 und 44 Sekunden variierend (Wovon abhängig?). Dauer der Grünphase für Fußgänger und Radfahrer: 9 Sekunden.