Von der Kaiserzeit bis Kurz – Und anderen österreichischen Skandalen

Bildquelle: imago images / Viennareport

Wenn wir momentan fernschauen, können wir uns der „Causa-Kurz“ nicht entziehen, doch hat unser Land doch noch einige andere Skandale zu bieten. Vorweg gesagt: In obiger Angelegenheit gilt die Unschuldsvermutung. 

In dieser Trilogie geht es um Macht, Geld und Korruption. Manches ist vielleicht schon in Vergessenheit geraten und einiges doch noch top aktuell. Viel Spaß beim Lesen und Staunen!

Schon in der Kaiserzeit gab es Skandale in Österreich wie die Sixtus-Affäre und Mayerling, doch die folgenden stammen aus der Republik Österreich. Kurz vorab ist noch wichtig zu wissen, dass vielleicht nicht alle Skandale genau eingegangen werden kann, denn es gibt einfach zu viele. 

Die „Kronen Zeitung“ wird vielen ein bekannter Name sein, sie ist eine wichtige österreichische Tageszeitung. Doch damit diese überhaupt entstehen konnte, hat es finanzielle Hilfen gebraucht. Ein fleißiger Mitfinanzierer war der ehemalige SPÖ Politiker Franz Olah. Er war zum damaligen Zeitpunkt Gewerkschaftspräsident und Innenminister. Mit ÖGB-Geldern half er der FPÖ, was wiederum zur starker innerparteilicher Kritik führte. Es wird vermutet, dass er diese 1 Million Schilling deshalb spendete, um die Möglichkeit für eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ in den Raum zu stellen. 1964 wurde er daraufhin von der SPÖ ausgeschlossen. Kurzzeitig kandidierte er für seine eigene Partei DFP, die allerdings nur von seinem Ruf lebte und bereits im Jahr 1970 nicht mehr im Wiener Gemeinderat vertreten war. 

Nur knapp 20 Jahre später folgte ein weiterer Skandal, der zeigen sollte, dass Österreich mit seiner Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hatte. Im Jahr 1986 häuften sich die Veröffentlichungen der Wehrmachtsakte des ehemaligen UNO-Generalsekretär und ÖVP-Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, Kurt Waldheim. Waldheim stritt damals alle Vorwürfe ab: Er sei weder ein Nazi, noch habe er Kriegsverbrechen begangen. Seine Anhänger witterten eine Schmutzkübelkampagne, was Waldheim zu seinem Vorteil nutzte. Mit dem Wahlspruch „Jetzt erst recht!“, gewann er gegen den SP-Kandidaten Kurt Steyrer. Eine Historikerkommission ermittelte gegen ihn und kam zu dem Schluss, dass seine Angaben zwar teilweise falsch waren, doch es keine Hinweise auf Kriegsverbrechen gebe. Eine weitere Konsequenz, nicht allein durch eine kritische Hälfte Österreichs motivierte Konsequenz für Waldheim war, dass ihm die Einreise in die USA sein Leben lang verwehrt blieb. 

Das Thema Krieg lässt Österreich nicht los und spielt im nächsten Skandal die Hauptrolle. Die Voest-Tochter Noricum lieferte zwischen 1981 und 1983 Waffen in den Iran und Irak. Laut Waffenexportgesetzt, welches Waffenlieferungen an kriegsführende Staaten untersagt, ist dies verboten. Bereits im Juli 1985 informierte der österreichische Botschafter in Athen das Außenministerium. Am 12. Juli 1985 verstarb dieser Botschafter, Herbert Amry, unter mysteriösen Umständen. Er warnte davor eindringlich, dass er Morddrohungen erhalten habe, doch wurden diese ignoriert und sein Tod als Herzversagen abgestempelt. Doch im selben Jahr drang der Skandal an die Öffentlichkeit, da er von der Zeitschrift „Basta“ publik gemacht wurde. Im Jahr 1987 wurde dann die Staatsanwaltschaft aktiv und 1989 stellte sich heraus, dass die Regierung die Lieferungen jederzeit hätten stoppen können. Der damalige Innenminister Karl Blecha, SPÖ, trat im selben Jahr zurück und wurde rechtskräftig wegen Fälschung von Beweismitteln und Urkundenunterdrückung verurteilt. Vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs und der Neutralitätsgefährdung wurde er jedoch freigesprochen.

Auch sehr kostenintensive Skandale hat Österreich zu bieten, wie etwa den AKH-Skandal. Der Baubeginn war bereits Anfang der 70er-Jahre, dennoch wurde das Krankenhaus erst 1994 fertiggestellt. Die Kosten, die projektiert waren, waren eine Milliarde Schilling, die wirklichen Kosten waren allerdings 45 Milliarden Schilling. Somit wurde es zum teuersten Krankenhaus Europas. Der Hauptbeschuldigte war der technische Direktor Adolf Winter, dem Amtsmissbrauch, Bestechung und Veruntreuung vorgeworfen wurden. Er soll laut Richterspruch 30 Millionen Schilling (2.18 Millionen Euro) Schmiergeld bekommen haben. Er wurde zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 

Wie es weiter geht, könnt ihr im Teil 2 lesen, der bald veröffentlicht wird … 

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