Teil 2: „Von der Kaiserzeit bis Kurz und andere österreichische Skandale“

In Teil 2 der Serie „Von der Kaiserzeit bis Kurz und andere österreichische Skandale“ geht es um drei Männer, die es geschafft haben, nicht in Vergessenheit zu geraten. 

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist image.png
Bildquelle: imago images / Viennareport

Es mangelte ihm nicht an weiblichen Fans, ebenso wie an Skandalen. Zuerst von vielen geliebt und vor Kurzem erst zu acht Jahren Haft verurteilt worden: Die Rede ist von Ex-FPÖ Politiker und Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser. Sein erster Skandal fand im Jahr 2004 statt, wo ihm vorgeworfen wird, dass er Spendengelder für seine Homepage nicht versteuert hat. Im Jahr 2009 spielte sich dann die BUWOG-Affäre ab. Karl Heinz Grasser war für die Privatisierung von 60 000 öffentlichen Wohnungen verantwortlich, dessen geschätzter Wert mehr als 2 Milliarden Euro ist. Weitere Skandale, an denen Grasser beteiligt ist, waren die Novomatic-Affäre, BAWAG-Affäre, Ermittlung wegen möglicher Geldwäsche, Schwiegermutter-Geld und noch einige weitere. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Doch auch die ÖVP kam schon damals nicht ganz unbeschadet davon. Die Causa Innenministerium besagt, dass die ÖVP damals das Innenministerium für parteipolitische Zwecke nutzte, was zum Scheitern der rot-schwarzen Koalition führte. 

Fassen wir zusammen: Nach der Hochzeit mit Industriellen-Tochter Fiona Swarovski und dem Ende seiner politischen Karriere war er nur mehr mit Föhnwelle in Fernsehsendungen sowie vor Gericht zu sehen. 

Bildquelle: APA/Schlager
Bildquelle: Karl Schöndorfer/picturedesk.com

Ein weiterer, nicht ganz unschuldiger Mann ist Jörg Haider. Er wurde gehasst und geliebt, doch bleibt er bis heute umstritten. In den Jahren 1989-1991 und 1999 bis zum Tod war er Landeshauptmann von Kärnten und war bis 2000 Vorsitzender der FPÖ. Im Jahr 2005 gründete er die Partei BZÖ. Er fiel doch eher durch negative Aktionen auf wie die Seebühne, das Tibetzentrum Hüttenberg und das Wörthersee Stadium. Mit Hilfe der Privatisierung der Hypo-Alpe-Adria wurde die Partei illegal finanziert und diese unterstützte auf Haiders Veranlassung die Fluglinie Styrian Spirit, welche dann Insolvenz anmelden musste. Haider hinterließ vor allem leere Kassen und ein leeres Stadium. Negativ fiel er auch mit seiner Wahlkampagne 1999 auf, die mit „Stopp der Überfremdung“ warb. Kritiker unterstellen ihm vor allem eine rechtsextreme Weltanschauung und die bewusste Beleidigung anderer Politiker. Nicht vergessen werden dürfen auch die geheimen Konten in Lichtenstein, auf denen ihm 2.5 Millionen Dollar für eine PR-Kampagne vom irakischem Diktator Saddam Hussein überwiesen wurden. Um seinen Tod am 11. Oktober 2008 ranken sich eine Reihe von Verschwörungstheorien, war es doch laut Polizei doch nur ein Autounfall. Doch trotz seiner Skandale pilgern immer noch Menschen zu seinem Unfallort und bringen Blumen und Kerzen. 

Bildquelle: APA/Roland Schlager
Bildquelle: dpa /Leonhardt

Der dritte Mann im Bunde des Teil 2 ist der Ex-ÖVP Innenminister Ernst Strasser. Man fand nicht nur Mails, die Jagdeinladungen von Spitzenbeamten, Postenschacher und Intervention von Parteifreunden inkludierte, sondern auch ein Abschiebungsskandal. 2003 behauptete er, dass Asylwerber aus Tschetschenien der „Einladung“ Österreich zu verlassen, freiwillig gefolgt sind und ohne Widerstand nach Tschechien zurückgekehrt sind. In einem darauffolgenden Fernsehinterview erzählte er, dass es keine freien Quartiere gäbe und somit auch keine Asylwerber aufgenommen werden könnten. In Wirklichkeit wurden die Schutzsuchenden stundenlang am Grenzposten eingesperrt und dann abgeschoben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Verhaftung der Asylwerber bis zur Abschiebung rechtswidrig war. Konsequenzen gab es keine, da die Vorfälle verjährt waren. In ein weiteres Fettnäpfchen tappte Strasser bei einem Interview, wo er sich von britischen Journalisten der Sunday Times filmen ließ, wie er gestand, dass er seinen Einfluss auch für Lobbying-Geschäfte nutzte. Er machte ihnen auch klar, dass auch sie von ihm profitieren könnten. Diese ließen sich nicht darauf ein und Strasser musste wenig später zurücktreten. Er wurde wegen Bestechlichkeit verurteilt, allerdings nach 6 Monaten mit Fußfessel entlassen und wurde diese nach etwas mehr als einem Jahr los. 

Bildquelle: APA/RED
Bildquelle: Martin Juen, Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.