Corona Newsticker – Schulblog GRg3

Long Covid

10.1.-26.2.2022: „Sicherheitsphase“ an Schulen

Stand: 31.01.2022	7-Tages-Inzidenz	ICU-Auslastung^§	Neuinfektionen°	Vollimmunisiert*
Wien	2.894,1	12,68%	6.802	71,55%
Österreich	2.537,6	8,27%	27.411	72,52%

^§mit Covid-19 belegt | °Morgenmeldung | *vollimmunisierte Menschen (mit aktivem Impfzertifikat) der Gesamtbevölkerung
Quelle: ORF, AGES, Gesundheitsministerium

Täglich werden immer neue Rekorde an Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Infizierten, die auf einer Normal- oder Intensivstation liegen, ist vergleichsweise mit früheren Wellen niedrig. Was aber viele nicht wissen und unterschätzen: Long-Covid – die Langzeitfolgen von Corona.

Long Covid Definition der WHO & andere:

„Eine Post-COVID-19-Erkrankung kann bei Personen mit einer wahrscheinlichen oder bestätigten SARS-CoV-2-Infektion auftreten, in der Regel drei Monate nach Auftreten von COVID-19 mit Symptomen, die mindestens zwei Monate andauern und nicht durch eine andere Diagnose zu erklären sind. Zu den allgemeinen Symptomen zählen Erschöpfung, Kurzatmigkeit, kognitive Fehlleistungen sowie weitere*, die sich im Allgemeinen auf den Tagesablauf auswirken. Die Symptome können neu auftreten nach einer anfänglichen Genesung von einer akuten COVID-19-Erkrankung oder die anfängliche Krankheit überdauern. Die Symptome können fluktuieren oder mit der Zeit wiederkehren.
Eine gesonderte Definition kann für Kinder erforderlich sein.“
Klinische Falldefinition einer Post-COVID-19-Erkrankung gemäß Delphi-Konsens (6.10.21) WHO Europa

U.a. Das National Institute for Health and Care Excellence (Gesundheitseinrichtung in Großbritannien), die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften – AWMF (Dachverband der Medizin aus Deutschland) und das Öffentliche Gesundheitsportal Österreich unterscheiden drei verschiedene Kategorien bezüglich den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion:

akute COVID-19-Erkrankung (Symptome max. 4 Wochen nach Infektion)
anhaltende-COVID-19-Erkrankung/ Ongoing symptomatic COVID-19 (Symptome dauern länger als 4 Wochen – max. 12 Wochen)
Post-COVID-19-Syndrom (Symptome dauern länger als 12 Wochen od. kehren zurück)

Als Long Covid bezeichnet man sowohl die anhaltende-COVID-19-Erkrankung als auch das Post-COVID-19-Syndrom.

Es gibt verschiedene Daten/Studien, welche die Häufigkeit von Long Covid unterschiedlich angeben. Eine Befragung des UK Office for National Statistics gibt an, dass ca. 10% mind. 12 Wochen lang noch Symptome aufweisen. Studien aus den USA und der Schweiz geben an, dass ungefähr ein Drittel 3-6 Wochen lang eingeschränkt sind. Die S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID des AWMF gibt an, dass das Post-COVID-Syndrom bei Infizierten in einem Ausmaß von bis zu 15% vorkommt (12.7.21). Die Spätfolgen von COVID-19 treten unabhängig vom Schweregrad der Krankheit und des Alters auf (Frauen sind stärker betroffen). Wobei schwerwiegendere Langzeitfolgen vor allem bei Patienten und Patientinnen, die einen Krankenhausaufenthalt wegen Corona hinter sich haben, vorkommen.
Verhindern/Vorbeugen kann man diese Langzeitfolge durch die Vermeidung einer SARS-CoV-2-Infektion. Die Impfung senkt die Wahrscheinlichkeit an Long Covid zu erkranken.

„…patients that have received vaccination against COVID-19 and developed disease are less likely to have symptoms for more than a month.“
WHO (Artikel v. 16.10.21)

Zurzeit wird noch viel zur Post COVID-19 Erkrankung geforscht: Welche dauerhafte Auswirkungen bringt Long Covid mit sich? Droht eine Long Covid-Welle durch Omikron? Die hohe 7-Tages-Inzidenz der ungeimpften 12 bis 17-Jährigen: 13.333,9 | 18 bis 59-Jährigen: 11.404,1 | 60+-Jährigen: 6.950,2 (vom 27.1|Stand 28.1|Coronavirus (ages.at)) sprechen nicht dagegen…

„Die Pathogenese [anm. Entstehung/ Entwicklung] von Fatigue nach COVID-19 ist noch unklar; diese wird in aktuellen Studien zurzeit untersucht … . Akzeptiert ist, dass sowohl eine Vielfalt COVID-19-bedingter Organschädigungen (z.B. in Lunge, Herz, Hirn, peripherem Nervensystem) als auch psychische Kormorbiditäten [Komorbidität; anm. Krankheitsbild/ Syndrom] häufig und in individuell unterschiedlichen Kombinationen auftreten können und für Entstehung von Fatigue bedeutsam sind … . Ebenso können eine sogenannte low-grade-Inflammation bzw. eine Autoimmunantwort im Rahmen der Infektion eine Rolle spielen … .“
S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID (awmf.org) (12.7.21)