Eine maltesische Woche voller Katzen, Briten und Sachatonicseks

Ein Montag wie jeder andere. Mit der Ausnahme, dass ich anstatt zu spät sogar früh genug meinen Wecker erhört habe, um so manch unerwünschtem Gesichtshaar den Garaus zu machen. Nach meinem Erscheinen am Flughafen durfte ich feststellen, dass eine 6Blerin unabsichtlich am Ticketschalter vom Flughafenpersonal auf den Namen „Baumgartner“ umgetauft wurde. Letzten Endes bestieg meine Klasse das Flugzeug mit vier mitreisenden Baumgartners. Während ich den größten Teil der zwei Stunden Flugzeit nach Malta schlafend in meinem Ellenbogen verbracht hatte, ’durfte‘ Markus mit munter redenden Fremden kuscheln. Angekommen in Malta, stiegen wir gruppenweise in Taxis, die uns zu unseren Hostfamilys bringen sollten.

Schlafendes Wesen im Flugzeug

Malta ist eine europäische Inselgruppe im Süden von Sizilien. Trotz der EU-Zugehörigkeit waren selbstverständlich zahlreiche Unterschiede zu Österreich wahrnehmbar. – Allen voran das subtropische Klima und das damit verbundene Landschaftsbild (Kakteen, Olivenbäume, Lavendel etc.).

Anders auch die Mentalität der Malteser: So manch einer würde die höheren Temperaturen mit der deutlich ruhigeren, „gechillteren“ Lebensart der Menschen dort in Verbindung setzen. Hitze strengt an, insofern hat niemand wirklich Lust auf ein Wortgefecht mit dem Manager. – Ebendiese „gechilltere“ Lebensweise zeigt sich auch im Umgang mit dem Coronavirus. Außerhalb des Flughafens sah man in der Woche unseres Besuchs nur wenige Masken irgendwo hervorblitzen.

Doch gibt es auch Gemeinsamkeiten zu Wien. Malta verfügt über zahlreiche Buslinien, die zumindest die dichter besiedelten Regionen sogar nachts gut miteinander verbinden. Auch findet sich in den dichter besiedelten Räumen eine Vielzahl an sauberen Bänken und anderen Sitzgelegenheiten.

Neben vielen angenehmen Erfahrungen in Malta konnte unsere Dreiergruppe auch zahlreiche gute Erinnerungen mit unserer Gastfamilie sammeln. Zusätzlich zu der bezahlten Verpflegung war ihre Hilfsbereitschaft enorm; hinzu kamen sehr interessante wie unterhaltsame Gespräche über Kunst, Geschichte und jedes andere erdenkliche Thema. Sie ließen sich sogar zu dem in einem separaten Beitrag veröffentlichten Interview überreden.

Der Eintritt zum Haus der Debono, unserer Gastfamilie

Allerdings stellt sich im Vorfeld einer Sprachreise immer die Frage: „Wozu überhaupt?“. Ein oft von zurückbleibenden Schülern genannter Grund sind die anfallenden Kosten. Spekulativ könnte man auch die Angst vor dem Ungewissen als Fernbleibegrund heranziehen.

Diesen beiden Kontrapunkten stehen allerdings einige Gründe gegenüber, zwecks Erwerb und Verbesserung der Sprache in ein fremdes Land zu reisen. Wie der Name („S-p-r-a-c-h-r-e-i-s-e“) schon verrät, bietet eine solche Reise eine gute Möglichkeit die Landessprache mittels Schocktherapie zu erlernen bzw. zu verfeinern. Auch kann man nirgends so gut die Geschichte eines Landes erlernen wie – oh Wunder – im Land selbst. So haben wir beispielsweise gemerkt, dass während die Briten damals auf der Suche nach Macht und globalem Einfluss waren, sie heute auch auf der Suche nach Weed sind. Darauf schlossen wir durch die von Jugendlichen mit britischen Akzent gestellte Frage „Do you know where to find the best weed?“.
Eng verwandt mit der Geschichte eines Landes ist natürlich auch die Kultur, über welche man ganz nebenbei viel erfährt.
Nicht zu vergessen ist auch die nach einer Reise gewonnene Allgemeinerfahrung und selbstverständlich die Unterhaltung sowie gegebenenfalls der Spaß mit Freunden ;).

Und nun für diejenigen, die das im nächsten Beitrag angefügte Interview nicht lesen/hören wollen, ab auf die nächste Kanonenkugel in die Ferien !

(mit der Hilfe von Markus Boules)

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