Kuhglocke

Es ist Freitag, der 11. November. Zwölf Uhr elf. Vor einer Stunde hat der Fasching begonnen. Noch vier Minuten, dann brennt’s. 12:14, Jacken werden angezogen. Es wird darauf hingewiesen, dass es untersagt ist, seine Schulsachen mitzunehmen (Jacken theoretisch auch, aber in dem Fall ist es egal). 12:15, Ja komm schon, mach Durchsage…

Dann kommt’s: Es läutet. Im Ernstfall ruhig bleiben – das verbraucht weniger O2 – und der Durchsage zuhören. Über die Sprechanlage wird der Evakuierungsplan bekannt gegeben: zuerst das Erdgeschoss (mit Turm und Turnsälen), dann der erste Stock usw. Die Türen der Klassenräume werden geschlossen und man soll in der Gruppe bleiben – im Brandfall unbedingt darauf achten und am besten noch die Gangfenster öffnen. Die grünen Schilder zeigen an, ob der Fluchtweg über das normale Stiegenhaus oder über die Lehrer*innen-Treppe abwärts geht. Raus geht es, in Richtung Don Bosco Kirche. Am Vorplatz vor der Kirche werden Mäntel geteilt – nicht weil es der Tag des heiligen Martin ist – sondern weil manche ihre im brennenden Gebäude gelassen haben. Dann geht’s eh schon wieder in die Schule zurück, als wäre nichts gewesen – wie bei einem Laternenumzug.

Ein weiterer „Angesagter Feueralarm“ geht wieder zu Ende und damit endet auch der Unterricht des letzten Schultags der Woche (ausgenommen sind Nachmittagsunterricht und -betreuung). Es hat gut funktioniert: „Die Schule war sehr schnell evakuiert.“, meinte der Herr Direktor. Es wird lediglich ein Blick in die neue hochmoderne Brandzentrale geworfen. Diese befindet sich gleich neben dem Schulwart. Zudem wird noch überprüft, warum noch drei Klassentüren offengeblieben sind. In der Brandzentrale kann kontrolliert werden, ob sich alle Brandschutztüren geschlossen haben, was im Brandfall für die Feuerwehr sehr hilfreich ist.

Aber was passiert eigentlich, wenn aus irgendeinem Grund die Durchsage ausfällt und niemand aufmerksam gemacht werden kann, dass es brennt? Dann kommt der Schulwart mit seiner Geheimwaffe zum Einsatz. Sie ist knallrot und das Rabimmel-Rbammel-Rabumm-bumm-bumm kann ziemlich laut sein. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie eine Handtasche, ist aber zu 100% feuerfest. Es ist die Rede von der Kuhglocke. Die gute alte Kuhglocke. Im Notfall klingt es dann so wie eine Kuh, die von einer Gans in den Hintern gezwickt wurde.

Hat es jetzt eigentlich schon mal am GRg3 gebrannt? Nein, hat es nicht. „In den letzten 38 Jahren nicht.“, versichert Professor Eichberger. Die im Unterricht durchgeführten Feuer-Experimente sind immer sehr kontrolliert abgelaufen. Und die Schüler und Schülerinnen, die gerne mit dem Feuer gespielt haben, haben es nie so weit gehen lassen. So sind die GRg3-Schüler*innen nicht. Falls doch, weil beim Braten der Gans das Feuer überhandnimmt, zuerst alarmieren, retten und dann erst löschen. Das Feuer nie mit Wasser löschen (wegen dem Öl und so), die 38 sehr gut ausgeschilderten Feuerlöscher wollen ja auch irgendwann einmal verwendet werden. Es empfiehlt sich die CO2-Löscher durch den Türspalt zu verwenden und den Raum auf keinen Fall zu betreten. Am besten den Löschvorgang den Profis überlassen und nicht deppert im Weg rumstehen.

38

Feuerlöscher sind am GRg3 zu finden

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