Portrait – Bernadette de Martin

Der Vorhang ist heuer wieder fünf Mal gefallen.

Mit „Momo“ hat die Bühnenspielgruppe des GRg3 im dritten Jahr unter der Leitung von Bernadette de Martin einmal mehr einen Publikumsmagneten in Szene gesetzt.

Schulblog: Warum gerade „Momo“?

B. de Martin: Das Thema Zeit betrifft uns alle. Gerade heutzutage scheint es, als hätten die Menschen immer weniger davon. Das beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, auch die Beziehungen leiden darunter.

Schulblog: Also da hat nicht nur die Deutsch-Lehrerin, sondern die Philosophie-Lehrerin entschieden…

B. de Martin: Wesentlich für diese Wahl sind aber noch andere Faktoren: Die Bühnenspielgruppe ist fast doppelt so groß wie eine durchschnittliche Schulklasse. Es ist nicht einfach, einen Text zu finden, in dem für über 40 Personen Rollen geboten werden. Spannend ist es auch, einen Roman lebendig zu machen.

Schulblog: Und „Momo“ freut nicht nur die Zehn-, sondern auch die Fünfzigjährigen, nicht wahr?

B. de Martin: Weil es ja um Beziehungen und um die Qualität dieser geht. Wichtig: zuhören können.

Schulblog: Worauf ist es bei der Inszenierung angekommen?

B. de Martin: Herausforderung ist es gewesen, die Diskrepanz zwischen den Zeitdieben und den „anderen“ herauszuarbeiten und: wie schnell man in die Spirale geraten kann, Zeit zu verschwenden, ohne dass es einem auffällt… Stichwort Handy.

Schulblog: Wie haben Sie die Darsteller ausgewählt?

B. de Martin: Im Vorfeld gab es kein klassisches Casting, sondern Vorübungen. Ziel: dass vor allem die Jüngeren Hemmungen bzw. die Scheu ablegen, auf die Bühne zu treten.

Schulblog: Wir Schauspieler versäumen ja zum Teil auch Unterricht? Wie wichtig ist für Sie das Schultheater?

B. de Martin: Es geht mir um die ganzheitliche Methode: Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, sich in andere Personen zu versetzen, sich zu entwickeln. Im Ausleben von anderen Personen lernt man über sich selbst sehr viel.

Schulblog: Welche Szene im Stück ist für Sie besonders wichtig?

B. de Martin: Zu Tränen gerührt bin ich bei der 11. Szene: Da gibt es kaum eine Handlung, lediglich das Innehalten vor der großen Katastrophe. – Stille, ein für Momo typischer Moment.

Schulblog: Welche Herausforderung ist solch eine Veranstaltung für Sie?

B. de Martin: Genau genommen ist das Spannendste das, was im Vorfeld bzw. hinter der Bühne passiert. Ein riesiger sozialer Lernprozess! – Man muss miteinander können, füreinander denken. Und danach sind wir alle, auch die Musiker, wirklich eine Gruppe.

Schulblog: Verraten Sie jetzt auch schon, was wir nächstes Jahr auf die Bühne stellen werden?

B. de Martin: Ich kann jetzt nur von meiner Rolle reden: Im August werde ich Mutter…

Wir wünschen Ihnen alles Gute!

 

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