Die Einzelfälle am Grg3

In unserem heutigen Bildungssystem wird vor allem eines immer betont: Kein Schüler wird zurückgelassen. Das mag am Grg3 Hagenmüllergasse vielleicht auf Unterstufenklassen zutreffen, in der Oberstufe ist die momentane Situation jedoch deutlich prekärer. Während im Wahlkampf heftig über die Zukunft des Bildungssystems debattiert wird, vergisst so manch ein Politiker einen Blick auf die herrschende Lage zu werfen. So gibt es zwar die hochgepriesenen 8 Deutschgruppen für fünf 1. Klassen, in der Maturaklasse rätselt man aber gemeinsam mit 25 Mitschülern an den Integralrechnungen. Das soll die sichere Hinführung zur Reifeprüfung sein? Da muss man schon hoffen, dass einem ein kompetenter Mathematiklehrer zugewiesen wird.

Doch diese Zusammenlegungen sind längst keine „Einzelfälle“, wie man sie in der Politik so gern bezeichnet, mehr. Es ist vielmehr eine triste Gewohnheit geworden, dass in der 8. Klasse 30 Mädchen und 30 Buben in eine Turnklasse gesteckt werden. Genauso ist es in den für die Matura relevanten Fächern Biologie, Physik, Chemie, aber mittlerweile auch in Latein. Wie soll ein Lehrer bei dieser Gruppengröße schwächere Schüler fördern und nebenbei noch den Lehrplan durchbringen, Schularbeiten vorbereiten und natürlich auch noch die Maturavorbereitung durchboxen? Es ist schlicht und ergreifend nicht mehr möglich.

Und wenn es so weiter geht, driften wir bald wieder 50 Jahre zurück und finden uns in Klassen mit weit über 30 Schülern wieder. Doch anstatt dass die Politikerinnen und Politiker das über der Bildung hängende Damoklesschwert erkennen, streiten sie über Parteienfinanzierung, wobei das Steuergeld, das in Wahlplakate und Werbung investiert wird, doch deutlich besser verwendet werden könnte.  

2 Gedanken zu „Die Einzelfälle am Grg3“

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