Wenn aus Krise Krieg wird

Wie viele von euch bereits mitbekommen haben, sind aus den Spannungen zwischen Russland und Ukraine nun kriegerische Handlungen geworden. Nachdem es kurz so ausgesehen hatte, als würde der russische Präsident Vladimir Putin seine Truppen von der ukrainischen Grenze wieder zurückziehen, ist er am 24. Februar 2022 dann doch einmarschiert.

Doch was ist seitdem passiert und wie ist es überhaupt dazu gekommen? Im Netzt kursieren unfassbar viele Gerüchte und es ist immer schwierig, dabei den Überblick zu behalten, deshalb will ich euch mit diesem Blog ein wenig Klarheit verschaffen.

Der historische Hintergrund:
Der eigentliche Ursprung der Krise liegt nicht, wie viele vielleicht glauben, erst 2014 bei der Besetzung der Krim, sondern schon bereits 1989 beim Fall der Berliner Mauer. Der damalige US-Präsident Geogre W. Bush und der russische Premierminister Boris Nikolajewitch Jelzin hatten sich mündlich darauf geeinigt, dass die USA die NATO nicht weiter nach Osten hin ausdehnen würde. Wie wir alle wissen, wurde diese Übereinkunft 2004 mit dem Beitritt von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien gebrochen. Seitdem herrschte in Russland immer ein gewisses Gefühl betrogen worden zu sein.
2014 kam es dann, wie bereits erwähnt, zum Einmarsch Russlands in die Ostukraine und die Besetzung der Krim. (Anm.: Mehr dazu in Laras Artikel über Russland und die Ukraine.) Die NATO griff damals jedoch nicht oder nur wenig ein, weil die Ukraine kein Mitgliedstaat dieses Militär-Bündnisses war. Genau diese Sache jedoch macht sich Putin auch dieses Mal wieder zunutze.

Das Jahr 2022 hat bereits mit enormen politischen Spannungen zwischen dem Westen und Russland begonnen und bereits früh wurde klar, dass die Ukraine Hauptschauplatz dieses Konfliktes sein würde. Nach langem Hin und Her zwischen westlichen Politikern und dem Kreml marschierte Russland schließlich am 24. Februar 2022 im Nachbarland ein. Es begann mit über 1000 Explosionen (laut Angaben der ZIB) und einem raschen Einmarsch der russischen Streitkräfte. Die Kämpfe konzentrieren sich vor allem auf die Hauptstadt Kiew und auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw. Wenige Tage nach dem Einmarsch begann auch Weißrussland mit der Bombardierung.

Liveblog: Russlands Krieg gegen die Ukraine – alle Entwicklungen
https://www.handelsblatt.com/politik/international/liveblog-zum-ukraine-krieg-alle-entwicklungen-schweiz-uebernimmt-eu-sanktionen-gegen-russland-verteidigungsminister-abschreckungswaffen-alarmbereit/27982126.html

Aktuell hat sich die Lage in der Ukraine keineswegs entspannt. Die Kämpfe dauern an, erst gestern wurde ein wichtiger Ölspeicher in der Nähe von Kiew angegriffen und angezündet. Dennoch gelingt es den ukrainischen Soldaten, die wichtigsten Städte weiterhin zu verteidigen und zu halten. Gestern jedoch war zum ersten Mal auch ein kleines Licht am Horizon auszunehmen. Russland und die Ukraine haben sich zu Gesprächen an der weißrussischen Grenze getroffen. Die Ukraine fordere einen „sofortigen Waffenstillstand“ und den Abzug der russischen Truppen, teilte das ukrainische Präsidialamt vor Beginn der Gespräche mit. Russland hofft nach Kreml-Angaben auf eine rasche Einigung bei den Gesprächen mit der Ukraine. Allen Gesprächen zum Trotz kam es erst heute zu Bombardierungen der zivilen Bevölkerung in Charkiw und ca. 60 km von Kiew wurde ein neuer russischer Militär-Convoy gesichtet.

Warum greift der Westen nicht direkt in die Kriegshandlungen ein? Das Problem ist, dass die Ukraine kein NATO-Mitgliedsstaat ist. Wenn Amerika jetzt eingreifen würde, wäre das eine direkte Kriegserklärung an Russland; jedoch kann, vor allem durch die EU, anders weitergeholfen werden. Bereits am 26.02.2022 wurden umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt, die mit jedem Tag mehr werden, darunter zum Beispiel die Einfrierung russischer Konten im Ausland oder auch das Landeverbot russischer Flugzeuge, dem sich mittlerweile fast alle europäischen Länder angeschlossen haben. Ziel dieser Sanktionen ist es, Putin und sein Umfeld, die sogenannten Oligarchen, hart zu treffen und somit zum Rückzug zu bewegen.

Atomkrieg? – Ja oder nein: Die Situation ist folgende: Nachdem die EU die Sanktionen gegen Russland verhängt hat, hat Putin als Antwort seine Spezialstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt, das bedeutet auch seine Atomtruppen. Nun wird natürlich die Frage laut, ob es doch einen Atomkrieg geben wird. Die Antwort der Experten dazu ist ziemlich eindeutig: „Nein.“. Der Großteil behauptet, dass die Sanktionen bereits Wirkung zeigen und dass Putin schon verzweifelt ist. Es besteht also noch kein Grund zur Panik.

Die Situation ist jedoch noch lange nicht entschärft. Bereits über 500 000 Menschen sind bereits aus ihrem Heimatland, der Ukraine, geflüchtet und laut Schätzungen werden es bis zu 7 Millionen werden. Trotzdem ist die Solidarität, die ganz Europa gegenüber den Flüchtenden zeigt, wirklich schön mitanzusehen. Am Ende siegt die Menschlichkeit dann doch immer!

Quellen: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-kiew-charkiw-ukraine-krieg-100.html = ZDF
https://www.handelsblatt.com/politik/international/liveblog-zum-ukraine-krieg-alle-entwicklungen-schweiz-uebernimmt-eu-sanktionen-gegen-russland-verteidigungsminister-abschreckungswaffen-alarmbereit/27982126.html = Handelblatt
https://kurier.at/wirtschaft/eu-verhaengt-noch-am-sonntag-weitere-sanktionen-gegen-russland/401920078 = Kurier
ZIB

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