Eichenblatt

Es regnet. Es ist windig. Es ist kalt. Sie löst sich langsam. Sie beginnt zu fallen; mit oder ohne Hütchen. Sie fällt zu Boden. Mit ganz vielen Regentropfen kommt sie auf einer Waschbetonplatte auf. Unversehrt – keinen einzigen Kratzer hat sie bekommen. Bis plötzlich jemand drauftritt. Und kaputt ist sie. Monatelange Arbeit einfach hin. Immer wenn’s regnet, passiert ein Unglück – bei Goethe ist es immer so.

Der September ist jetzt aus, der Oktober nimmt mit seinen Schularbeiten seinen Lauf. Lernen, lernen und nochmals lernen steht bevor; aber was kam da jetzt eigentlich aus heiterem Himmel? Die Eicheln im Schulhof sind’s gewesen; sehr viele liegen am Boden und verwesen. Nein, eigentlich schauen die noch sehr gut aus. Ob aus denen noch eine mächtige Eiche entspringt? Man weiß es nicht, aber sechs Eichen haben hier schon ihre Wurzeln geschlagen. Bald sind sie alle unten, alle Früchte. Bald sind die Blätter an der Reihe. Aber das hat noch etwas Zeit. Alles zu seiner Zeit. Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. – Goethe

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(Säulen)Eichen stehen im Schulhof

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